Marktbericht vom November 1987
 
 
   
 
 
   
Im Osten was Neues
     Die Wartburg-311/312-Baureihe    
und Zwickau, vor dem Krieg Zentren der
deutschen Auto-Industrie, lagen jetzt in der
Sowjetisch Besetzten Zone, aus der am 7.
Oktober 1949 die Deutsche Demokratische
Republik hervorging.
Was nicht ohne Konsequenzen für die vor-
her dort hergestellten Fabrikate blieb: Die
Marke Wanderer etwa verschwand voll-
ständig, einige BMW-Modelle aus den drei-
ßiger Jahren wurden unter der Bezeichnung
von Dieter Günther

Bereits 1899 hatten die Dixi Automobilwer-
ke AG in Eisenach begonnen, Autos in
französischer Lizenz unter der Bezeichnung
Wartburg auf den Markt zu bringen. Ge-
nau 56 Jahre später, 1955. besannen sich
die VEB Eisenacher Motorenwerke dieses
Namens und präsentierten eine neue, intern
311 genannte PKW-Baureihe. Wir haben
uns mit diesem Wartburg, der bis 1966 in
Produktion blieb, näher befaßt.
 
Als der Zweite Weltkrieg am 8. Mai 1945 zu
Ende war, hatten sich die politischen und
gesellschaftlichen Machtverhältnisse ver-
schoben - auf der ganzen Welt und beson-
ders in Deutschland. Chemnitz, Eisenach
Frau vor blauer Limousine
Schaut ein wenig verschreckt. Junge Dame vor Wartburg-Limousine.
Nach Pössneck 13 km
Nach Pössneck 13 km - im Wartburg natürlich ein Kinderspiel!
Hard-Top Coupe
Seltene Sache: ein Hardtop-Coupé
von 1966, erkennbar am neuge-
stalteten Kühlergrill.

 
EMW (für Eisenacher Motoren-Werke)
weiter in Eisenach hergestellt - zunächst
allerdings unter Kontrolle der Sowjetunion,
die im September 1946 den Betrieb der
SAG Awtowelo angeschlossen hatte. Dane-
ben feierten zwei DKW-Modelle - als IFA
F 8 und F 9 in Zwickau gebaut - ihre Auf-
erstehung.
Jener Wartburg 311, der 1955 erstmalig ge-
zeigt wurde, löste sowohl sämtliche EMW
wie auch den IFA F 9 ab, als dessen weiter-
 
 
 
entwickelter Nachfolger er anzusehen war.
Und stellte damit die Weichen für die Zu-
kunft: Noch heute basieren die aktuellen
Wartburg-Typen auf jenem damals gefun-
denen Konzept!
Es war aus DDR-Sicht ohne Frage eine klu-
ge Entscheidung, die Fertigung der sechszy-
lindrigen EMW auslaufen zu lassen und
statt dessen den kleinen Zweitakter zum
Ausgangspunkt einer eigenen Autoproduk-
 
Wartburg Sport
Erregte zu recht Bewunderung: der Sport.
 
Wartburg Coupe
Das sogenannte Coups präsentierte sich als echtes Hardtop, bei dem sich
die Seitenfenster versehen ließen, ohne daß ein Pfosten stehen blieb.

Coupe mit Pferden
Pferde und Autos - eine Kombination, auf die schon Herr Bugatti setzte.
 
Nochmal das Coupe
Nochmals das Hardtop-Coupé.
 
P70-Coupe
Eine Art Wartburg-Vorgänger:
das P70 Coupé.

 
 
Wartbug Pick-up
Der Wartburg Pick-up.
 
DKW-Prototyp zurückging, der kurz vor
dem Krieg in Sachsen auf die Räder gestellt
wurde. Mit traditionellem Frontantrieb
ausgerüstet, besaß er eine Besonderheit ge-
genüber allen früheren DKW-Zweitaktern:
Unter seiner Haube arbeiteten jetzt drei
statt zwei Zylinder. So natürlich auch im
jüngsten Eisenacher Produkt, dessen Ent-
wicklung eineinhalb Jahre gedauert hatte,
 
tion zu machen - auch wenn das erst 1952
möglich wurde. Da nämlich übergab die
Sowjetunion die SAG Awtowelo, Werk
Eisenach, der DDR-Regierung, die daraus
den Volkseigenen Betrieb VEB Automobil-
werk Eisenach (abgekürzt AWE) machte.
Der nächste wichtige Schritt in diese Rich-
tung erfolgte 1953, als die Herstellung des
IFA F 9 von Zwickau nach Eisenach verlegt
wurde, während man den älteren F 8 weiter
in Zwickau montierte (und aus ihm erst den
P 70 und dann den Trabant entwickelte).
Wie gesagt: Der Wartburg 311 entsprach in
seiner technischen Grundkonzeption weit-
gehend dem IFA F 9, der ebenso wie der
1953 vorgestellte DKW F 91 auf jenen
 
 
 
 
 
würde. Und tatsächlich konnte man ihn
1960 - jedenfalls laut einem offiziellen
Prospekt - in rund 30 Ländern anbieten.
wie aus einer uns freundlicherweise vom
VEB Automobilwerk Eisenach zur Verfü-
ung gestellten Broschüre hervorgeht:
"1954 lief bereits konstruktion, Versuch
und Fahrerprobung zur Weiterentwicklung
des IFA F 9 zu einem neuen Eisenacher
Automohiltyp - dem Wartburg 311 - auf
Hochtouren..."
Im Oktober 1955 hatte man diese Arbeiten
abgeschlossen und eine Null-Serie gefertigt,
die letzte Aufschlüsse über die Serientaug-
     lichkeit des Neulings geben sollte. Unter
     anderem ließ man eine Handvoll Wart-
     burgs zur Ende 1955 durchgeführten "Ral-
     lye Wartburg" antreten, wo sie sich präch-
     tig schlugen. Übrigens eine ungewöhnliche
     Art, ein neues Modell einzuführen!
     Die offizielle Vorstellung freilich erfolgte
     im Frühjahr 1956 auf der Leipziger Messe,
     während etwa gleichzeitig auf dem Genfer
     Salon der Wartburg sein internationales
     Debüt gab. Woraus man die vielleicht wich-
     tigste Aufgabe des neuen Modells ableiten
     kann: Man hoffte in Eisenach, daß der
     neue Wagen zum Exportschlager werden
 
Das Cockpit
Blick ins Wartburg-1000-Cockpit.
Lenkrad Schalter und Handschuhfach
Rundinstrumente, übersichtlich angebrachte Schalter,
eigenartig geformtes 1000-Armaturentafel.

 
Wartburg vor der Wartburg
Die Limousine de Luxe vor historischer Kulisse.
Wartburg Motor
Werkelte vor der Vorderachse: Wartburg-Dreizylinder.
 
Wartburg-Käufer bekamen eine Menge Au-
to für ihr Geld. Größter Pluspunkt der vier-
türigen Limousine war zweifelsohne ihre
ebenso elegante wie geräumige Karosserie,
gleichzeitig die einzig echte Neuerung ge-
genüber dem Vorgänger-Modell. Mit sechs
Seitenscheiben versehen (das kleine hintere
Dreiecksfenster kommt gerade jetzt wieder
groß in Mode!), bot sie fünf Personen gut
Platz und war obendrein komplett ausgerü-
stet: Ein beleuchteter Koffer- und Motor-
raum etwa zählten nicht zu dem, was man
in dieser Klasse üblicherweise erwarten
durfte. Sogar einen Hupring gab es - im
 
 
 
 
Prospekt mit einem "b" geschrieben
("Hubring"). Womit der Wartburg gleich
klar machte, daß er aus der thüringisch-
sächsischen Gegend kam.
Das Armaturenbrett war übersichtlich und
modern gestaltet, den sehr bequemen Vor-
 
Motor im Schnitt
Der Dreizylinder im Schnitt.
Technische Daten Wartburg 311 / 312
Motor
 
 
Hubraum
Bohrung x Hub
PS bei U/min
 
 
 
Getriebe
Chassis
Vorderrad-Aufhängung
 
 
 
Hinterrad-Aufhängung
 
 
 
Radstand
Bauzeit
Dreizylinder-Zweitakter; wassergekühlt (Thermosiphon-, seit
1962 Pumpenumlauf-Kühlung); Gemischschmierung (1:25);
vierfach gelagerte Kurbelwelle
900 ccm; ab 1962: 991 ccm
70 x 78 mm; ab 1962: 73,5 x 78 mm
          37 bei 4000
          40 bei 4000 (ab 1961)
          45 bei 4200 (ab 1962)
          50 bei 4200 (nur Typ 3l3.1)
Viergang-Lenkradschaltung
Kastenrahmen
Einzelrad-Aufhängung mit oberer Querblatt-Feder und unteren
Dreieckslenkern, Teleskop-Stoßdämpfern;
ab l965: statt Querblatt- jetzt Schrauben- und Gummizusatz-
Federn (Typ 312)
"Schwebeachse" mit Querblatt-Feder, unteren Längslenkern
und Teleskop-Stoßdämpfern;
ab 1965: Einzelrad-Aufhängung mit Querlenkern, Schrauben-
und Gummizusatz-Federn, Querstabilisator (Typ 312)
2450 mm
1955 bis 1965 (311), 1965 bis 1966 (312)
Fahrgestell (Rahmen)
Das robuste Chassis, auf das die Karosse des Wartburg geschraubt wurde. Ein Merkmal, das heute jeder Restaurateur zu schätzen weiß!
 
Getriebe Schnittbild

Das Viergang-Getriebe des Wartburg, das über einen Hebel am Lenkrad geschaltet wurde.
schluß: Die Kofferklappe nämlich ließ sich
mittels eines Hebels von der Rückbank aus
entriegeln, der Tankdeckel vom Koffer-
raum aus. Dadurch gestaltete sich das Ben-
zinfassen zur umständlichen Prozedur, von
einem zeitgenössischen Test so beschrieben:
"Aussteigen, linke Hintertür öffnen, im
Wagenfond Kofferverschluß betätigen,
Kofferdeckel öffnen, im Kofferraum auf
einen Knopf drücken, der die Tankver-
schlußtür öffnet, Tankverschluß öffnen.
Dann muß noch dem Benzin das Öl beige-
mischt werden..." Daß das nicht der Weis-
heit letzter Schluß war, erkannte man auch
 

des Guten zuviel getan und damit das Ge-
genteil erreicht - wie etwa bei der Bedien-
barkeit von Kofferraum- und Tankver-
dersitzen hatte man sogar Liegesitzbeschlä-
ge spendiert. Leider hatte man in dem Be-
mühen um komfort in ein paar Punkten
 
 
 
 
in Eisenach - und so ließ sich beim 1960er
Modell der Einfüllstutzen von außen be-
dienen.
Sonst gab es an der Karosserie wenig auszu-
setzen. Sie war ausgesprochen robust ge-
baut und ruhte auf einem kräftigen Kasten-
rahmen. der DkW-Fahrern ein vertrauter
Anblick sein dürfte (von einigen Detailmo-
difikationen abgesehen).
Das galt natürlich auch für das Fahrwerk
mit vorderer und hinterer Querblatt-Feder
sowie Querlenkern an der Vorderachse.
Auf Schmiernippel war verzichtet worden,
dafür eine vom Fahrersitz aus bedienbare
Zentralschmieranlage montiert; das Vier-
gang-Getriebe, über Lenkrad-Schaltung be-
dienbar, hatte man direkt vom IFA F 9
übernommen: Ein altertümliches Klauen-
System mit unsynchronisiertem ersten und
zweiten Gang, dessen Handhabung wenig
Freude machte. Dazu gab es einen zuschalt-
baren Freilauf.
Die solide Karosserie, der Rahmen, die
reichhaltige Ausstattung - das alles schlug
sich in einem hohen Wagengewicht nieder.
 
Wartbug Bellevue
Nochmals der Bellevue.

 
Die interessanteste Version, der Bellevueging leider nicht in Serie.

 
 

 
Selbst einen stilvollen Anhänger gab es - un der Fahrer dieses Pick-up
konnte sein Gefährt sogar in ein Cabrio verwandeln!.

 

Ohne Frage die schönste Version: Der Sport mit seiner langen Motorhaube und - hier zu sehen - mit aufsetzbarem Hardtop.
 
 
 
 
Wartburg Cabrio
Das vier- bis fünfsitzige Cabriolet, das über eine besonders gepflegte Innenausstattung - mit echten Lederpolstern! - verfügte.
 
 
Wartburg Camping-Limousine
Die sogenannte Camping-Limousine, ein luxuriöser Kombi im Stil der komplett ausgerüsteten französischen "Großraum-Limousinen".
 
 
Die Wartburg Standard-Limousine

Die Standard-Limousine, die einfachste Ausführung des DDR-Autos.
passen. Umgeformte Brennräume und eine
geänderte Auspuff-Anlage sorgten schließ-
lich für 37 PS aus exakt 900 ccm Hubraum
- immerhin ein Zuwachs von 5 PS gegen-
über dem Vorgänger. Der noch in anderen
Punkten überarbeitete Motor - ein neues
Zündsystem sollte selbst bei hohen Dreh-
zahlen für aussetzerfreie Funktion sorgen
- konnte auch nach der Leistungskur dem
Wartburg kein üppiges Temperament be-
scheren. Immerhin: Knapp 120 km/h lief
das Auto, für damalige Verhältnisse kein
schlechter Wert.
 

So wog die fahrfertige Limousine über 1000
kg - eine Menge Zeug für einen knapp 1
Liter großen Motor. Natürlich wußten das
auch die Wartburg-Ingenieure und taten
deshalb ihr Bestes, dem kleinen IFA-
Dreizylinder eine Leistungszulage zu ver-
 
 
 
 
 
Kombi-Karosserie mit hoch ins Dach gezo-
genen hinteren Seitenfenstern, für die das
Karosseriewerk Dresden verantwortlich
zeichnete.
 
 
 
Gab es den 311 anfänglich nur als Limousi-
ne, so präsentierte das Automobilwerk Ei-
senach innerhalb kurzer Zeit eine unglaub-
lich breit gefächerte Modell-Palette: Li-
mousine Standard, Limousine Schiebe-
dach, Limousine de luxe mit hübscher
Zweifarben-Lackierung, Pick-up, dreitüri-
ger Kombi-Wagen, fünftüriger Luxus-
kombi "Camping", viersitziges Cabrio,
viersitziges Hardtop, Bellevue und Sport -
dem separaten Fahrgestell sei Dank! Es wa-
ren ein paar wirklich interessante Autos
darunter, wie etwa der Camping. Im Pro-
spekt mit Recht als "Camping-Limousine"
bezeichnet, verfügte er über die luxuriöse
Ausstattung der Limousine de luxe und
hatte eine gekonnt gezeichnete, fünftürige
 
Limousine
Schön restaurierte Limousine.
Wartburg Limousinen
Zwei Limousinen, aufgenommen beim letzten Wartburg-Treffen in Schlitz.
 
 
Wartburg Kombi
Der Wartburg 1000 Kombi, vom Vorgänger-Modell an den unterschiedlich
geformten Seitenfenstern unterscheidbar.                                                    

 
 
 
Wartburg-Kofferraum
 
Bot ausreichend Platz für das Urlaubsgepäck: Wartburg-Heck.
Die originellste Version hieß Bellevue und
verkörperte einen Auto-Typ, der sich in
den zwanziger Jahren einer gewissen Be-
liebtheit erfreute: das Landaulett. Beim
Bellevue, der in seinem gesamten Aufbau
weitgehend dem viersitzigen Hardtop ent-
sprach, reichte das Cabrio-Verdeck nur bis
zur B-Säule, bescherte also nur den
"Hinterbänklern" ungeteiltes Frisch-
luft-Vergnügen. Über gute Aussicht -
eben "belle vue" - konnten sich auch die
vorderen Passagiere nicht beklagen: Das
gesamte, fest montierte Dachteil bestand
aus Plexiglas.
Leider ging der Bellevue nicht in Serie: Die
Verantwortlichen entschieden sich statt
dessen für ein viersitziges Cabrio mit tradi-
tionellem Verdeck.
Der schönste aller Wartburgs freilich war
der Sport, der 1957 auf der Leipziger Messe
vorgestellt wurde und dort sofort zum Star
avancierte. Der intern 313.1 genannte, rei-
ne Zweisitzer basierte auf dem gleichen Ka-
stenrahmen wie die übrigen Wartburg-
Modelle, mit denen er auch den Radstand
von 2,45 m gemeinsam hatte. Das schuf
günstige Voraussetzungen für die Propor-
tionen seiner Außenhaut: Der Raum zwi-
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
sehen den Achsen mußte plötzlich nur für
eine Sitzreihe genützt werden, während die
so eingesparten Zentimeter anderweitig un-
tergebracht werden konnten. Anderweitig:
Das hieß heim Wartburg-Sportwagen, daß
sie der Länge des Bugs zugute kamen und
so für einen Zweisitzer mit langer Motor-
haube und wirklich sportlicher Linienfüh-
rung sorgten.
Nur bei optischen Retuschen wollten es die
Wartburg-Techniker nicht bewenden las-
sen. Zwei Vergaser brachten die Motorlei-
stung auf 50 PS, dazu gab es ein anders ab-
gestuftes Getriebe - laut Werksangaben
sollten damit 140 km/h drin sein.
Der nur in Weiß oder Rot lieferbare Sport-
wagen kostete in der Bundesrepublik mit
Hard- und Softtop sowie Echt-Leder-Aus-
stattung ca. DM 8500,- also gut DM 2000,-
weniger als ein vergleichbarer DKW AU
1000 SP. Trotzdem wurde er bei uns so gut
wie nicht gekauft, obwohl rührige General-
vertretungen die Wartburg-Farben hochzu-
halten versuchten.
 
Melkus
Wartburgs schnelle Verwandtschaft: Melkus.
 
 
 
 
Erfolgreicher war da schon die Limousine
de luxe, die für ca. DM 5500,- zu haben
war. Das war ein wirklich günstiges Ange-
bot, zumal das Auto im Lauf der Zeit kon-
tinuierlich verbessert wurde. 1959 etwa gab
es ein neues Viergang-Getriebe und verbes-
serte Bremsen, im Jahr darauf den schon
erwähnten geänderten Tankverschluß. 1961
wurde das Wagengewicht auf 920 kg abge-
speckt, dazu die Motorleistung auf 40 PS
erhöht, was aus dem Wartburg ein echtes
125-km/h-Auto machte.
Erstaunlicherweise bewies der Fronttriebler
bei zahlreichen Sportveranstaltungen -
durchaus nicht nur in sozialistischen Län-
dern - seine Siegeschancen. Außerdem
war da noch ein gewisser Heinz Melkus aus
Leipzig, der Wartburg-Fahrgestelle mit
leichten Kunststoff-Karosserien versah,
Motor und Fahrwerk überarbeitete und so
erfolgreiche Rennsportwagen schuf.
Seit Ende 1962 kamen Wartburg-Fahrer in
den Genuß eines völlig umkonstruierten
Motors, dessen 45 PS bei 4200 U/min an-
fielen. Durch Erweiterung der Bohrung auf
73,5 mm war der Hubraum auf 991 ccm ge-
wachsen. Dazu gab es eine verstärkte Kur-
belwelle, andere Zylinder, überarbeitete
Ansaugwege sowie eine Pumpen-Umlauf-
kühlung, die die bisherige Thermosiphon-
Kühlung ablöste.
1965 stand die letzte große Modifikation
der Baureihe an: Ein völlig neues Fahrwerk
mit Einzelrad-Aufhängung rundum kam
zum Einsatz - wenn auch nicht für lange,
denn schon ein Jahr später debütierte der
 
Wartburg Sport Weiß
 
Ganz rares Stück; Wunderschöner offener Sport, mit 50 PS und Lederpolstern ohne Frage etwas Besonderes.
 
 
 
Wartburg Sport Rot
 
Der Sport zum Zweiten, diesmal allerdings dargestellt auf einem zeitgenössischen
Pressefoto, das uns - wie viele andere - freundlichenweise vom VEB Automobilwerk
Eisenach zur Verfügung gestellt wurde.

neue Wartburg 353 und löste sämtliche nun
312 genannten Vorgänger ab. Von der einst
üppigen Modell-Palette war schon 1965 nur
wenig übriggeblieben: So hatte der neue
1000 HT alle sportlichen Zweitürer - lei-
der nur unzureichend - ersetzt, denn diese
auch Hardtop-Coupe genannte Version
war mit ihrem merkwürdigen Kühlergrill
keine formale Meisterleistung.
Kein Wunder also, daß noch heute viele
Wartburg-Freunde wehmütig an den wun-
derschönen Sportwagen mit der langen Mo-
torhaube denken!

 
Bericht aus Oldtimer Markt 11/1987


 
 
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